Seegrotte Hinterbrühl

Bei schönem Morgenwetter und herrlichem Sonnenschein ging es mit dem vollbesetzten k&k Bus von Hornstein los Richtung Hinterbrühl. Auf dem Weg wurden vom Bahnhof in Baden 2 liebe Mitglieder des PVÖ Hornstein abgeholt, danach ging es weiter zur Seegrotte. Die Gruppenführung in der Grotte war für 10 Uhr vormittags anberaumt. Neugierig und spannungsgeladen machten sich die Mitreisenden mit dem Guide auf den Weg in eine faszinierende Untertagewelt, ein geheimnisvolles Labyrinth aus Stollen und unterirdischen Gängen. Zügig marschierte die Gruppe im Gänsemarsch entlang des ca. 400 m langen Hauptstollen, immer weiter hinein in den Berg, die Temperatur unter Tag betrug 8 Grad. 

Den Erklärungen der Guides lauschend erfuhren die Hornsteiner Gäste interessante Informationen über das heutige Schaubergwerk, über die Geschichte des Bergwerks, dessen Funktion im 2. Weltkrieg und über den 6.200m² großen und rund 1,20 m tiefen unterirdischen See, mitten im Berg in der Hinterbrühl. 

Auf dem Weg weiter hinein in den Berg konnte man etliche Abzweigungen von Querstollen sehen. In einer Felsengrotte sah man nachgestellt einen Arbeiter mit seinem damaligen Arbeitswerkzeug und konnte sich ein Bild von den schweren und unbarmherzigen Arbeitsbedingungen unter Tag machen. Auch den Pferdestall konnten man sehen in welchem die Arbeitstiere, die für den Gipstransport eingestellt waren und an einem Göpel die Aufzugsmaschine für die mit Gips gefüllte Hunte betrieben, ihr Leben unter Tage verbringen mussten und dabei erblindeten. Die Temperatur im damaligen Aufenthaltsraum der Bergleute beträgt auch heute noch „angenehme“ 12 Grad. Das Wasser des 300 m² kleinen „Blaue See“ leuchtete und gab uns einen Vorgeschmack auf das Highlight der Führung – der Bootsfahrt auf dem großen See. Es ging weiter zur Barbara-Kapelle - sie ist die Schutzpatronin der Berglaute, ihr wurde sogar ein ganzer Stollen gewidmet. 

Den Führungsabschluss bildete das absolute Highlight, eine mystische und faszinierende Bootsfahrt auf dem unterirdischen See, „Großer See“ oder auch "Blauer See" genannt, welcher sich 60 Meter unter der Erdoberfläche befindet und der als größter unterirdischer See Europas gilt.

Am Rückweg zum Ausgang konnte man auf wenigen Stufen den riesigen Festsaal erreichen, den ein wunderschöner Kamin ziert und der für Events genutzt wird. Auf dem Weg dahin konnte man den 25 m hohen und 11 m breiten Schacht „Förderturm“ bestaunen. Mit einer eingebauten Holzstiege dient er auch heute noch als zweiter Tagausgang.

Die Geschichte des Bergwerks - vom Gipsbergwerk zur Seegrotte

Ursprünglich handelt es sich um ein Gipsbergwerk, in dem schwer und hart gearbeitet wurde. Bis 1912 war es ein Bergwerksbetrieb. Dann, im Jahr 1912, wurde das Gipsbergwerk gesprengt und als Folge traten 20 Millionen Liter Wasser aus einem sogenannten Wassersack in die Gänge und Stollen. Der Betrieb wurde unmöglich und eingestellt, der größte unterirdische See Europas entstand. 

1932 wurde die Seegrotte als Schaubergwerk eröffnet und ist seither eine große Touristenattraktion. Während des Zweiten Weltkriegs diente die Seegrotte als Produktionsstätte für Flugzeuge der Wehrmacht. Ein Außenlager des KZ Mauthausen wurde errichtet, in dem Zwangsarbeiter unter Tage arbeiteten. Nach dem Krieg wurde die Seegrotte wieder als Schaubergwerk genutzt und 1948 begannen erneut Führungen.

Am 31. Mai 2004 kenterte ein Boot mit 28 Touristen. Fünf Personen ertranken bei dem Unglück, da sie unter dem Boot eingeklemmt wurden. 2019 musste die Seegrotte aufgrund baulicher Mängel vorübergehend geschlossen werden. Nach umfassenden Renovierungs- und Erweiterungsarbeiten wurde das Schaubergwerk im Jahr 2022 unter der neuen Betreibergesellschaft K & K Bergbau GmbH, wiedereröffnet.

In der Nähe von Baden am Ausgang des Helenentales gegen das romantische Tal von Gaaden zu, liegt die kleine Ortschaft Siegenfeld. Dort, im schönen und gemütlichen Gasthof Skilitz, nahmen die Hornsteiner Gäste ein hervorragendes 3-gängiges Mittagsmahl ein. Das leckere Essen, ein kulinarischer Genuss, ließen sich die Hornsteiner Gäste schmecken. Um 14.15 Uhr war es Zeit die Zelte in Siegenfeld abzubrechen und zur zweiten Hauptattraktion des Tages, in den Karmel nach Mayerling zu fahren. 

Mayerling

Der Karmel Mayerling ist ein ehemaliges Jagdschloss im Wienerwald, in der Nähe des Stiftes Heiligenkreuz.

Im Eingangsbereich des Besucherzentrums wurde die Hornsteiner PVÖ Gruppe von einer Führung empfangen, diese begann die Tour in der Parkanlange des ehemaligen Jagdschlosses.  

Gespannt lauschten die Ausflugsteilnehmer/innen den Worten der Führung und erfuhren Vieles über das nicht leichte Leben des Kronprinzen, seine schwierige Kindheit und Jugend, sein schwieriges Verhältnis zu seinen Eltern, seine unglückliche Ehe, seine Krankheiten, seine letzte Liebe, Mary Vetsera und den gemeinsamen Tod. 

Besichtigt wurden während der Führung die wunderschönen Deckenfresken des historischen Teepavillons, die eindrucksvolle Kapelle als Ort des Geschehens, die informativen Schauräume mit sehenswerten Ausstellungsstücken und alten Fotografien, sowie die Kerzenkapelle. Viele Fragen der Gruppe wurden von der Führung gut und gerne beantwortet.                             

Mit vielen hochinteressanten Inputs, viel Wissenswertem und sehr zufrieden mit dem wundervollen Ausflugstag trat um 16.15 Uhr die Hornsteiner PVÖ Gruppe die Rückfahrt an. Der Tenor des Ausfluges: ein ausgesprochen toller Tag!

Wer kennt sie nicht, die tragische Geschichte des Ablebens von Kronprinz Rudolf von Österreich-Ungarn und Marie Alexandrine Freiin von Vetsera, genannt Mary?

Rudolf war der ersehnte Sohn und Kronprinz und wurde als 3. Kind aus der Ehe zwischen Kaiser Franz Joseph und Kaiserin Elisabeth am 21. August 1858 in Schloss Laxenburg südlich von Wien geboren. Rudolf wurde von frühester Kindheit an systematisch als Thronfolger aufgebaut. Vom Vater wurde Rudolf auf soldatische Tugenden wie Disziplin, Gehorsam und Abhärtung gedrillt. Das hinterließ Spuren an dem sensiblen, aber hochintelligenten jungen Mann, der sich für Naturwissenschaften und die Ornithologie begeisterte, seine Interessen aber nie wahrnehmen durfte.

Marie Alexandrine Freiin von Vetsera, genannt Mary  geb. 19. März 1871 in Wien, war eine österreichische Adelige und Geliebte des Kronprinzen Rudolf von Österreich-Ungarn

In der Nacht zum 30. Jänner 1889 starb Rudolf hier gemeinsam mit seiner Geliebten Mary Vetsera. Die näheren Umstände sind bis heute ungeklärt, da der Wiener Hof Schlüsseldokumente vernichtete und Zeitzeugen zum Schweigen verpflichtet hatte. Nach dem aktuellen Stand der Forschung erschoss der unter Depressionen leidende Rudolf zunächst seine Geliebte, die fast 18-jährige Baronesse Vetsera; dann tötete er sich selbst durch einen Kopfschuss. 

Entgegen seinem letzten Willen wurde Rudolf nicht gemeinsam mit Mary von Vetsera auf dem Friedhof im benachbarten Alland bestattet, sondern in der Kapuzinergruft in Wien beigesetzt, wo er neben seinen Eltern Franz Joseph I. und Kaiserin Elisabeth ruht. Mary Vetsera wurde in Heiligenkreuz beerdigt.

Auf Veranlassung von Kaiser Franz Joseph I. von Österreich-Ungarn wurde das Jagdschloss noch im Jahr 1889 zu einem Kloster für die Unbeschuhten Karmelitinnen umgebaut. Für den Umbau und den Unterhalt der Karmelitinnen, die besonders für das Seelenheil Rudolfs beten sollten, errichtete der Kaiser eine Stiftung mit einem Kapital von 140.000 Gulden. Der Umbau wurde so geplant, dass sich an der Stelle des Sterbebettes von Kronprinz Rudolf der Hochaltar der neu errichteten neogotischen Kirche erhebt.

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